Georg Schwabersberger

Ausführliche Biografie

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Foto: NLA Hannover Hann. 86 Celle Acc. 142/90 Nr. 57, Niedersächsisches Landesarchiv

 

Geboren am 17. April 1904 in München

Inhaftiert am 8. Mai 1940 im Konzentrationslager Dachau

Ermordet im Juni 1942 in der Tötungsanstalt Bernburg

 
 

Georg Schwabersberger und seine Herkunftsfamilie

Am 13. Februar 2020 wurden die 75 Jahre lang verleugneten Opfergruppen der Nationalsozialisten, die sogenannten „Asozialen“ und „Berufsverbrecher“, durch einen Beschluss des Deutschen Bundestages anerkannt. (Bundestagsdrucksache 19/14342.)

Zu ihr gehört Georg Schwabersberger, der am 17. April 1904 am Pariser Platz 4 in München in sehr armen Verhältnissen zur Welt kam. Er war nach seinem Bruder Korbinian (1901-1919) und seiner Schwester Maria (1902-1968) das dritte Kind des Hafnermeisters (Ofensetzers) Korbinian Schwabersberger und der Maria Straßburger. Georg folgten noch seine Brüder Jakob (1905-1906), Joseph (1907-1909) sowie Johann (1909-1968). Seine Halbschwester Anna hatte Georgs Mutter mit in die Ehe gebracht.

Der Vater bemühte sich als Tagelöhner, mehr schlecht als recht, die Familie zu ernähren und ihr ein Dach über dem Kopf zu sichern. Ihre kurzzeitigen Unterkünfte teilte sie sich oft mit anderen Personen. Die schlechte Ernährung und die miserablen Wohnverhältnisse dürften dazu beigetragen haben, dass Georg zwei Brüder im Kleinkindalter verlor.

Georg Schwabersberger besuchte acht Jahre lang erfolgreich die Volksschule am Versailler Platz, die er kurz vor oder nach dem Tod seines älteren Bruders Korbinian um 1918/19 beendet hatte. Seitdem sein Vater 1915, im Alter von 40 Jahren, in den Krieg gezogen war, war seine Mutter mit mindestens vier Kindern auf sich allein gestellt. Die Lebensbedingungen waren erbärmlich. Viele Menschen litten Hunger. Daran änderte sich zunächst auch nichts während der politischen Wirren nach dem Ende des Krieges, aus dem der Vater als gebrochener Mann zurückgekehrt war. Da er hoffnungslos dem Alkohol verfiel, ließ sich seine Frau 1922 von ihm scheiden. Georg war zu dieser Zeit 18 Jahre alt und hatte seine Fachschulausbildung als Buchbinder nach zwei Jahren abgebrochen.

Er war Zeit seines Lebens, im Gegensatz zu seinem Vater, Abstinenzler und im Unterschied zu seiner streng gläubigen Mutter Atheist. Doch auf Tabak mochte er nicht verzichten.


Erste Haftstationen

Zwischen 1920 und 1923 machte er sich zahlreicher kleiner Delikte schuldig. Sie führten in Summe schließlich zu seiner ersten Haftstrafe, die er noch als Minderjähriger im März 1923 im Zuchthaus „Fronfeste“ in Amberg antrat und dort bis November 1924 verbüßte.

Schon einen Monat nach seiner Entlassung musste er wieder ins Gefängnis. Während der folgenden drei Jahre war er in Landsberg a. L., in München Stadelheim und wohl auch in Frankfurt a. M. inhaftiert.


Selbstverletzungen

Nachdem Georg Schwabersberger im Dezember 1927 seine Strafe abgesessen hatte, lebte er kurzzeitig bei seiner geliebten Mutter. Bereits 1928, ein Jahr vor Ausbruch der Weltwirtschaftskrise, dürfte es für einen ehemaligen Sträfling besonders schwer gewesen sein, Arbeit zu bekommen. Im Laufe des Jahres wurde er ein zweites Mal in Landsberg inhaftiert, wo er in einer Buchbinderei beschäftigt war. 1929 brach er sich hier den rechten Mittelhandknochen, wohl infolge eines Faustschlags gegen eine Wand. Ein Jahr später verletzte er sich an der Brust.

Die immer wiederkehrenden Selbstverletzungen waren offenbar verzweifelte Versuche, dem Gefängnisalltag für kurze Zeit durch einen Aufenthalt im Krankenhaus zu entkommen oder eventuell Fluchtmöglichkeiten auszuloten. Georg Schwabersberger versuchte während seiner Inhaftierungen mehrere Ausbrüche und wurde später im Konzentrationslager nicht nur mit einem grünen Winkel (für sogenannte. Berufsverbrecher), sondern auch mit einem roten Punkt (für potentielle Ausbrecher) gekennzeichnet.


Arbeitshaus in Rebdorf

Ende Januar 1930 wurde Georg Schwabersberger von Landsberg in das Arbeitshaus Rebdorf überstellt. Dies war eine Zwangsarbeitsanstalt für Bettler und sogenannte Arbeitsscheue und sie lag 100 km nördlich von München. In jenem Jahr brach er sich den linken Fuß. Wie es zu der Verletzung kam, ist in den Unterlagen nicht vermerkt. Als sein Vater am 15. März 1930 verstarb, wurde Georg Schwabersberger aus Rebdorf entlassen.

Am 6. Juni 1931 beschloss die Polizeidirektion München seine erneute Einweisung, der er zunächst durch eine Magen-Operation infolge des Verschluckens eines Fremdkörpers entging. Seine erneute Einweisung in Rebdorf erfolgte erst im August 1931. Am 8. September 1931 wurde er jedoch wegen Krankheit wieder entlassen und nach München in ein Krankenhaus überstellt.

Im Oktober 1931 war er in Stadelheim inhaftiert und für den 9. Dezember 1931 war eine Verlegung nach Rebdorf angesetzt. Um dieser Inhaftierung zu entgehen, verschluckte er „vorbeugend“ im Oktober erneut einen Fremdkörper. Ein ärztliches Gutachten schützte ihn darauf vorerst vor einer Unterbringung in Rebdorf und es schaut so aus, als wäre er zumindest im November nicht hinter Gittern gewesen. Anders ist es nicht zu erklären, wie es am 11. Dezember 1931 zu seiner Verurteilung aufgrund des Gesetzes zur Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten kam, die ihm eine Woche Gefängnis einbrachte. Schon 1930 und später 1932 hatte er sich Tripper zugezogen.

Georg Schwabersberger kam bei Frauen offenbar gut an, legte Wert auf seine Kleidung und hielt sich gern in Cafés auf. Eine Caféhausbesitzerin, wahrscheinlich die acht Jahre ältere Maria Hasspieler, seine Geliebte, soll ihn unterhalten und ihm sogar ein Motorrad für 2600 Mark gekauft haben. „Lebsucht“ diagnostizierte einmal ein Justizbeamter bei Georg Schwabersberger und an der „litt“ er sicherlich bis zu seinem Tod.


Die ersten zwei Gerichtsurteile im Fall des Diebstahls beim Herrenausstatter „Richter“

Am 22. Februar 1932 kam es zu einem für ihn verhängnisvollen Diebstahl, von dem er immer bestritt, beteiligt gewesen zu sein. Einbrecher beim „Herrenausstatter Richter“ in München, am Marienplatz 29, hatten Ware im Wert von 5058 Mark mitgehen lassen. Doch noch bevor Georg Schwabersberger eine Mittäterschaft zur Last gelegt wurde, verurteilte man ihn im November 1932 wegen Waffenmissbrauchs und Diebstahls zu vier Monaten Gefängnis und wegen falscher Namensangabe zu weiteren vier Wochen.

Seine Untersuchungshaft verbrachte er in Stadelheim. Falls diese angerechnet worden war, dann müsste er den Diebstahl im Sommer begangen haben, denn bis zu seiner nächsten Verhaftung am 15. März 1933 wurde nach ihm gefahndet, das heißt, er war zwischenzeitlich auf freiem Fuß. Bei den vielen Festnahmen in jenen Tagen nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Bayern, am 9. März 1933, könnte ihn die Polizei vielleicht eher zufällig gefunden haben.

Die drei ausführlichen Urteilsabschriften im Fall „Herrenausstatter Richter“ aus den Jahren 1933, 1934 und 1938 sind, was die Beschreibung des Tathergangs anbelangt, im Vergleich zueinander recht widersprüchlich.

Aufgrund der wirren Beweisführung wurde Georg Schwabersberger am 28. November 1933 freigesprochen. Das bedeutete jedoch nicht, dass er frei war, denn schon seit dem 21. März 1933 befand er sich wieder in Rebdorf, wo er bis zum 17. März 1934 blieb. Er gehörte zu denjenigen, die wegen Überbelegung am 21. April 1934 nach Dachau (Häftlings-Nr. 5614) gebracht wurden. Hier musste er ein Vierteljahr, bis zur Berufungsverhandlung im Fall „Herrenausstatter Richter“, zubringen.

Am 11. Juli 1934 erging auf Betreiben des Staatsanwalts der Schuldspruch, der Georg Schwabenbergers Schicksal endgültig besiegelte, er war gerade 30 Jahre alt. Doch er gab nicht auf und versuchte am 2. September 1934 vergeblich aus dem Untersuchungsgefängnis Cornelius in München auszubrechen.

Georg Schwabersberger war nun zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt und kam zur Verbüßung seiner Strafe, um den 26. September 1934, nach Straubing, wo „strenge Führung in Einzelhaft am Platze“ war. Mit der sozialen Prognose „unverbesserlich“ erschienen „Erziehungsmaßnahmen wenig erfolgversprechend“, dabei zeigte sich Georg Schwabersberger, trotz seiner beteuerten Unschuld, durchaus bereit sich zu fügen. Das vermittelt zumindest sein Lebenslauf, den er in Straubing, im Rahmen der psychologisch-soziologischen Untersuchung, niederschrieb. Doch spätestens im März 1935 dürfte er alle guten Karten verspielt haben, als er wegen Gefangenenbefreiung angeklagt wurde.


Stigmatisierung als sogenannter Berufsverbrecher

In Straubing war er in der Schuhmacherei beschäftigt und der Betriebsleiter bescheinigte ihm in einer Beobachtungsmeldung Fleiß und gute Arbeit. Gegenüber Vorgesetzten verhielt sich Georg „anständig, verschlossen“. Mit Mitgefangenen hatte er offenbar keinen Ärger.

Dennoch gab ein Beamter am 9. Oktober 1934 in einem psychologisch-soziologischen Gutachten über Georg an: „Seine Anlagen zum Berufsverbrecher kommen immer mehr zum Durchbruch. Von ihm ist alles andere, denn Besserung zu erwarten.“

Spätestens in Straubing lernte Georg den Juwelendieb Ferdinand kennen, der seinerzeit als Schrecken der Münchner Geschäftswelt galt. Georg Schwabersberger stand im Januar 1935 im Verdacht, mit ihm Kassiber, das heißt verschlüsselte Botschaften, ausgetauscht zu haben, woraufhin er zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt wurde.


Harte Strafen

Am 15. Oktober 1935 wurde Georg Schwabersberger nach Kaisheim, einem Zuchthaus mit „erhöhter Sicherung“, überstellt. In einem Schreiben der Haftanstalt vom 9. November 1935 findet sich auf einem angeklebten Zettel eine Notiz zu seiner Wiedereinlieferung am 10. Dezember 1935. Hatte er ein weiteres Mal einen Fluchtversuch gewagt und wurde deshalb als Häftling der Stufe I a zugeordnet? Immerhin wurde auf dem Papier vor ihm als Ausbrecher gewarnt. Aus diesem Schriftstück geht auch hervor, dass er bei der Bayerischen Politischen Polizei aktenkundig war (B Nr. I 1 D / Ersuchen vom 5. Oktober 1934, Überhaft für das KZ Dachau). Herzzerreißende Bittschreiben von Georgs Mutter an den Anstaltsleiter, ihren Sohn aus der Einzelhaft zu nehmen, fanden zumindest irgendwann Gehör.

In Kaisheim war Georg Schwabersberger der Abteilung Schneiderei zugeteilt und es gab immer wieder Strafen, unter anderem auch Entzug des Bettlagers wegen unerlaubter Konversation mit einem Sträfling in Einzelhaft. Vom 18. Oktober 1936 dann die Meldung: „Der Gefangene Nr. 9236 ... hat sich mit einem Glasscherben die Pulsader aufgeschnitten. Auch gab er an einen Glasscherben verschluckt zu haben ...“ Die Folge dieses Selbstmordversuchs: Eine Woche strenger Arrest, in der eine weitere Anzeige folgte, da er jeden Tag sein Brot „in Brocken zerriß und in Abortkübel warf“.

 

Dritter Prozess im Fall „Herrenausstatter Richter“

Am 19. Januar 1938 erwartete Georg Schwabersberger im Fall „Herrenausstatter Richter“ ein Urteil wegen Anstiftung zum Meineid, was eine zweijährige Zuchthausstrafe nach sich zog. Seine Schwester, die er zu einer Falschaussage verleitet haben soll, erhielt eine Zuchthausstrafe von einem Jahr und acht Monaten. Nach seinem Haftantritt in Kaisheim am 15. März 1938 (Gefangenenbuch-Nr. 1856) wurde er am 1. Juni 1938 nach Celle verlegt und blieb dort bis zum 22. November 1939. Anschließend war für ihn Vorbeugungshaft beschlossen worden.

Wohl in dem Gedanken, nichts mehr verlieren zu können, wagte er zusammen mit zwei weiteren Gefangenen am 18. Juli 1938 eine Flucht aus dem Außenlager in Lührsbockel. Zwei Tage später wurden alle drei Entwichenen aufgegriffen und mit 28 Tagen (zum Teil strengem) Arrest bestraft. In einem Schreiben vom 16. September 1939 an die Staatliche Polizei in Hannover schätzte man seitens des Zuchthauses Celle, dass Georg Schwabersberger nach seiner anstehenden Entlassung am 22. November 1939 bald wieder rückfällig werden würde, sofern dem nicht ganz energisch entgegengewirkt würde. Hiermit ist Georg Schwabersbergers umfangreiche Gefängnisakte geschlossen und es fragt sich, warum sie in Celle verblieb.


Flucht und Verhaftung 1940

Laut Dokumenten aus dem Arolsen-Archiv wurde Georg Schwabersberger am 8. Januar 1940 bei der Polizeidirektion Hof, wo er im Landgerichtsgefängnis am 8./9. Januar unter der Gefangenenbuchnummer 2818 geführt wurde, unter einer Aufnahmeverfügung als Schutzhäftling von München nach Sachsenhausen vermerkt. Doch dort traf er nie ein.

Wie sich durch weitere Archivfunde, u.a. zu seiner Geliebten Maria Hasspieler herausstellte, war es ihm in jenem eiskalten Winter (dem kältesten seit 100 Jahren) am 13. Januar 1940 tatsächlich auf dem Gefangenentransport nach Sachsenhausen gelungen, bei Halle zu fliehen und innerhalb von vier Tagen München zu erreichen, wo er auf Vermittlung Marias Unterschlupf bei einer Schreinersehefrau fand.

Was Georg Schwabersberger am 1. Mai 1940, am Tag seiner erneuten Verhaftung, dazu veranlasst habe könnte, sich wahrscheinlich in der Lothringer Str. 5/2 (der Wohnung seiner Mutter) aufzuhalten, ist bisher noch nicht mit Gewissheit zu sagen. Es wäre denkbar, dass seine kranke Mutter im Sterben lag und er sie noch einmal sehen wollte. Welchen Grund sollte es sonst gegeben haben, solch ein Risiko einzugehen?? Leider geben die Gerichtsakten zu Maria Hasspieler, die im Zuge der Ergreifung Georg Schwabersbergers am 6. Juli 1940 zu einem Monat Gefängnis verurteilt wurde, keine Auskunft über den Ort, an dem er festgenommen wurde. Die Lothringer Str. 5/2 erscheint jedoch auf seiner Häftlingsdateikarte von Dachau.

 

KZ-Inhaftierung und Ermordung

Am 8. Mai 1940 war Georg Schwabersberger, nach sechs Jahren, wieder in Dachau (Häftlings-Nr. 9056), wo er weitere acht höllische Monate (u. a. im Strafblock und in Kommandanturarrest) verbrachte, bevor man ihn am 23. Januar 1941 in das Konzentrationslager Neuengamme überstellte.

Dort war er noch eineinhalb Jahre inhaftiert. Die letzten Dokumente, die über ihn Auskunft geben, sind diverse Krankenblätter von 1941 und seine Sterbeurkunde, ausgestellt vom Lagerstandesamt. Darin heißt es: „Verstorben am 18. Juni 1942 um 7.35 Uhr, Todesursache: Kruppöse Pneumonie“.

Tatsächlich endete sein Leben irgendwann im Juni jenes Jahres, doch nicht im Konzentrationslager Neuengamme, sondern in der Gaskammer der NS-Tötungsanstalt in Bernburg bei Halle. Hier war Georg Schwabersberger einer unter den 14.000 Ermordeten und eines der Opfer der Aktion 14f13, bei der arbeitsunfähige Häftlinge ausgemustert und anschließend getötet wurden. An das Schicksal dieser Menschen erinnert eine 1989 eingerichtete öffentliche Gedenkstätte in Bernburg.


 

Text und Recherche

  • Ellen Lortzing

Quellen

Archive

  • Niedersächsisches Hauptstaatsarchiv Hannover

    Hann. 86 Celle Acc. 142/90 Nr. 57 Aufnahmen 1-209 und Hann. 86 Celle Acc. 158/97 Nr. 2423 Aufnahmen 1-3
    Foto für Biografie: NLA Hannover Hann. 86 Celle Acc. 142/90 Nr. 57

  • Arolsen Archives/Tracing Service (ITS) aufgeführt nach Doc. ID.

    9892212 und 9892214 (Zugangsbuch Dachau 21.3.1934),
    11834107 und 11834108 (Polizeidirektion Augsburg 14.3.1938),
    11741718 und 11741719 (Polizeidirektion Hof 8.1.1940),
    10294747, 10749647 und 9893397 (Schreibstubenkarte KZ Dachau, Einlieferung 8.5.1940 mit Lothringer Str. 5
    als Wohnort und Überstellung nach Neuengamme 23.1.1941, Polizeiliche Sicherungsverwahrung),
    10294746 (Häftlingsdateikarte Dachau 1940),
    10749647 (Kommandanturarrest und Strafblock 12./13.6., 12.8. und September1940)
    3425089, 3425090, 3425091, 3425092, 3425094 und 3425096 (Untersuchungen im Häftlingskrankenbau des KZs Neuengamme wegen Magen und Lunge 9., 14., 18. und 23.6.1941 und 7. und 10.6.1941)
    3476879 (Sterbeurkunde Neuengamme 18.6.1942),
    11288559 und 11288588 (Reichskriminalpolizeiamt Reichserkennungsdienststelle A 103, Nr. 147, Berlin, 20.8.1942, Zehnfingerabdrucksammlung von Personen, die im Juli 1942 als verstorben gemeldet wurden, Nr. 1107 Georg Schwabersberger)

  • Stadtarchiv München

    Meldekarte aus Stadtarchiv Sg. DE-1992-EWK65-S252

  • Staatsarchiv Augsburg

    Gefangenenbuch 1936-1939, unter Nr. 214 Georg Schwabersberger
    Grundbuch Kaisheim 7

  • Geheimes Staatsarchiv
    Haftbücher Polizeigefängnis München 1933 und 1934 (15.3.33, 21.3.33, 17.3.34, 9.4.34, 10.4.34)
    Sig. 8597 und 8600
    Maria Hasspieler (geb. Weißbacher, geb. 4.12.1897) Sig. Amtsgerichte 46907

  • Staatsbibliothek zu Berlin
    https://stabikat.de/Search/Results?type=AllFields&limit=20&lng=de&lookfor=deutsches+fahndungsbuch&commit=Suchen
    Signatur: Fx 5019/2-3,85/92.1940
    Deutsches Fahndungsbuch, hrsg. Reichskriminalpolizeiamt in Berlin, 3. Jg. Nr. 92, Berlin 24.2.1940, abgeschlossen 17.2.1940, S. 91 unter C. Mitteilungen über entlassene oder flüchtige Straf-, Untersuchungsgefangene oder Vorbeugungshäftlinge:
    Entweichen eines Vorbeugungshäftlings in Halle. Am 13.1.1940 ist Georg Schwabersberger, 17.4.04 München, entwichen. Beschr. 1,73 m, bra. Haare, Stirnglatze, bartlos, bra. Augen, gra. Jacke, graukar. Hose, gra. Mütze, schw. Schuhe. Festnahme. Mitteilungen an KPLSt München zu 12 K und hierher. E D 1782/40. 24.1.40 KPLSt Halle a. S.“
    Anm. E D = Erkennungsdienst; KPLSt = Kriminalpolizeileitdienststellen
    Signatur: 50 MA 25523
    „Dienstvorschrift für den Gefangenen-Transport vom 24.4.1939, gültig vom 1.6.1939 (Interessant wegen Georgs Flucht 1940. In einem GTV, d. h. einem Gefangenentransportwagen, wurden 29 Häftlinge transportiert. Es gab aber auch Gefangenentransporte in Güter- und Personenwaggons. Beim Transport trugen die Gefangenen Handschellen und wurden bewacht.)

    Zeitungen

  • Münchner Neueste Nachrichten
    Nr. 56, Samstag 27. Feb. 1932, S. 27 zu Diebstahl bei „Richter“

  • Bregenzer/Vorarlberger Tagblatt
    22. Jan. 1940, S. 6 zur Fahndung nach Georg, der auf einem Gefangenentransport geflohen war. Dieselbe Meldung auch im Salzburger Volksblatt vom 18. Jan. 1940, S. 6

    Adressbücher München

  • 1917, S. 811 Wimmer, Seb., Kutscher, Lothringer Str. 6/1 und Wimmer, Thomas, Schreiner, Emil Geisstr. 24/1

  • 1933, S. 328 Wimmer, Franz, Feinkost. Lothringer Str. 5 Rückgebäude Anm. Verwandter von Anna Wimmer, Schreinersehefrau, bei der sich Georg nach seiner Flucht 1940 versteckte?

  • 1940, S. 401 Pfeiffer, Frz, Gasarbeiter, Lothringer Str. 5 /2; Anm. Ehemann von Georgs Mutter

  • 1940, S. 697 einige Personen mit Namen Wimmer, z. T. in der Nähe der Lothringer Str., auch Schreiner wie S. 689 Josef Wimmer, Schreiner, in der Schleibinger Str. 11/o 800 m von Lothringer Str. 5 entfernt

  • 1941, S. 231 Hasspieler, Mar., Priv., Heßstr. 48/1 link. Aufg. Anm. Georgs Geliebte

Internet

Literatur

Einführung in die Thematik und weiterführende Literatur in:

  • Nonnenmacher, Frank (Hg.): Die Nazis nannten sie „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“, Verfolgungsgeschichten im Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik. Campus Verlag Frankfurt/New York März 2024;
    zu Georg Schwabersberger S. 285-299.

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Wilhelm Jürgen Schröder

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Richard Sicher