Ausstellung: Dritte Generation
Thematisch passend zu unserer Veranstaltung “Das stille Erbe - Was bedeutete die Verfolgung im Nationalsozialismus für die Familien der Betroffenen?” am 9. September 2025 möchten wir auf eine Ausstellung des Jüdischen Museums München hinweisen:
9. April 2025 bis 1. März 2026
Dritte Generation
Der Holocaust im familiären Gedächtnis
Ort: Jüdisches Museum München, Sankt-Jakobs-Platz 16,
80331 München
Weitere Informationen:
Eine Ausstellung des Jüdischen Museums Wien in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum München
Die Ausstellung
80 Jahre nach dem Holocaust setzt sich die Ausstellung „Die Dritte Generation. Der Holocaust im familiären Gedächtnis“ mit der Frage transgenerationaler Traumata und dem emotionalen Erbe der Überlebenden auseinander. Damit knüpft sie an die immer dringender werdende Frage an, wie Erinnern, wenn kaum noch Zeitzeug*innen befragt werden können, die den Holocaust unmittelbar erlebt haben? Ihre Geschichten, aber auch ihre Traumata haben sie an ihre Kinder und Enkelkinder weitergegeben.
Während die Zweite Generation mit den psychischen und physischen Verletzungen ihrer Eltern aufwuchs, blickt die Dritte Generation aus einer größeren zeitlichen Distanz auf die Familiengeschichte, in der Erinnerung und Schweigen, Familienmythen und -geheimnisse, erdrückendes oder fehlendes Familienerbe allgegenwärtig sind.
Dabei erkundet die Ausstellung verschiedene Strategien der Bewältigung und Auseinandersetzung mit dem Erbe des Holocaust. Sie nimmt auch das Ringen um gesellschaftliche Anerkennung des Holocaust bei Sinti*zze und Rom*nja genauer in den Blick. Sie erzählt vorrangig anhand künstlerischer Arbeiten vom Archivieren und nicht mehr Schweigen-Wollen, von Aneignung und Abgrenzung, vom bewussten Erinnern und Vergessen-Wollen, von der Allgegenwärtigkeit des Holocaust und den großen Lücken in den Familiengeschichten sowie den Versuchen, diese zu füllen.
Die Ausstellung wurde zunächst im Jüdischen Museum Wien realisiert und wird nun in ihrer zweiten Station im Jüdischen Museum München angepasst und erweitert. Dabei wurde auch eine lokale Perspektive stärker herausgearbeitet. Münchner Künstler*innen zeigen mit ihren Arbeiten, wie sehr der Holocaust bis in ihr heutiges Sein hineinwirkt. Das Thema Provenienz und Restitution und das Handling mit der lückenhaften Biografie mancher Objekte in unserer Sammlung sowie der Umgang mit diesem emotionalen Erbe wird in der Münchner Schau durch mehrere Arbeiten herausgestellt.
Kuratorinnen: Sabine Apostolo, Gabriele Kohlbauer-Fritz (Wien) | Ulrike Heikaus, Yuval Schneider (München)
Ausstellungsgestaltung: koerdtutech
#DritteGeneration
Künstler*innen
Noa Arad-Yairi | Hannah Bischof | Lola Carr | Helena Czernek / Aleksander Prugar | Esther Dischereit / Raymond Alan Kaczynski | Zsuzsi Flohr | Jason Francisco | Eduard Freudmann | Chana Freundlich | Dan Glaubach | Rafael Goldchain | Hazel Karr | Mirta Kupferminc | Amy Kurzweil | Valérie Leray | Ilana Lewitan | Bracha Lichtenberg Ettinger | Rutu Modan | Dvora Morag | Fabian Erik Patzak | Katja Petrowskaja | Jonathan Rotsztain | Esther Safran Foer | Georg Soanca-Pollak / Lydia Bergida | Art Spiegelman | Alfred Ullrich | Marina Vainshtein